Streicheleinheiten
Hunde sind sehr anhänglich und genießen es, gestreichelt zu werden. Sie suchen den Kontakt zum Menschen, indem sie zu ihm kommen, ihren Kopf auf sein Knie legen und ihn durch einen Schubs mit der
Schnauze zum Streicheln auffordern. War der Hund eine Zeit lang allein, ist die Wiedersehensfreude besonders groß und er fordert uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
Schmusen beruhigt
Hunde lassen sich gerne streicheln. Streicheln fördert den Sozialkontakt und vertieft die Bindung zwischen Hund und Halter. Außerdem gibt es dem Hund ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Untersuchungen haben ergeben, dass Streicheln nicht nur dem Hund gut tut. Der streichelnde Mensch entspannt sich und der Blutdruck wird gesenkt. Wenn Sie es so sehen wollen, ist Hundekraulen
sozusagen eine gesundheitsfördernde Maßnahme.
Hunde lassen sich gerne am Kopf, im Nacken, am Rücken und an den Seiten streicheln. Vertraut der Hund seinem Besitzer, legt er sich auch auf den Rücken und bietet das Bäuchlein zum Kraulen an.
Treffen Sie einen fremden Hund, sollten Sie sich folgendermaßen verhalten:
Fragen Sie zuerst den Besitzer, ob Sie den Hund streicheln dürfen.
Hat der Besitzer nichts einzuwenden, fragen Sie den Hund. Schalten Sie hierbei auf Körpersprache um:
Gehen Sie ein wenig in die Hocke, damit Sie nicht so groß und bedrohlich wirken.
Beugen Sie sich nicht über den Hund, denn das könnte als Bedrohung missverstanden werden.
...mit Menschen und Artgenossen...
Halten Sie ihm die Hand hin, damit er riechen kann, wer vor ihm steht.
Blicken Sie ihm nicht in die Augen, denn Anstarren wird als Bedrohung aufgefasst.
Wenden Sie den Blick ab und blinzeln Sie - das wirkt beruhigend.
Ist der Hund mit Ihnen einverstanden und wedelt freundlich mit dem Schwanz, dürfen Sie ihn streicheln.Zieht er es vor, wegzugehen, dann lassen Sie ihn ziehen. Vielleicht hat er gerade keine Lust auf
Streicheleinheiten oder braucht noch ein paar Begegnungen, um aufzutauen.
Die meisten Hunde finden es toll, geknuddelt zu werden, denn als Rudeltiere ineragieren Hunde und Wölfe viel miteinander.
Beim Schlafen wird hin und wieder kontaktgelegen. Dabei schlafen die Tiere auf Tuchfühlung. Untertags gibt es einen freundlichen Schlecker über die Schnauze oder der Kopf wird auf den Hals des
anderen gelegt.
Doch Vorsicht!
Körperkontakt ist nicht gleich Körperkontakt !
Viele Verhaltensweisen hängen eng mit der Rudelhierarchie zusammen.
Beim Kontaktliegen schlafen nur die ranghöchsten Tiere beieinander. Der Rangniedere muss gefälligst auf Distanz bleiben und das so freundliche Kopf-auf-den-Hals-des-anderen-Legen ist ein eindeutiges
"Ich-bin-der-Chef-Signal", während der liebevolle Schlecker eher ein Zeichen der Unterlegenheit darstellt.
Es kann aber auch bedeuten, dass der Hund Euch als so "rangniedrig" ansieht, dass er für Euch sogar die Körperhygiene übernehmen will (Muttertier beim Welpen). Also: Solange die "Schleckerei" nicht
ausartet (tropfender Ärmel, ausgehöhlte Ohrmuschel oder runzelige Finger, Hihihi....), ist das OK.
Achten Sie darauf, wenn Sie mit Ihrem Hund schmusen. Drängelt er immer und fordert Sie zum Streicheln auf, sollten Sie ihn ignorieren, denn der Chef bestimmt, wann gestreichelt wird und wann
nicht.